Der Hund stammt vom Grauwolf (Canis Lupus) ab. Von der Domestikation des Grauwolfes vor 1500 Jahren bis zu unseren heutigem Haushunden hat die züchterische Entwicklung wenig Einfluss auf den Verdauungstrakt des Hundes genommen. Die von der Evolution unangetasteten Verdauungsvorgänge des Hundes sind somit immer noch auf eine überwiegend fleischlastige Ernährung eingestellt. Diese Erkenntnis ist wichtig, um die artgerechte Ernährung des Fleischfressers zu verstehen und richtig anzuwenden.
Der Wolf als Vorbild
Der Wolf jagte stets im Rudel, denn nur so war die Möglichkeit gegeben größere Beutetiere zu erlegen. Die Rangfolge innerhalb des Rudels bestimmte die Reihenfolge an der Beute. Der Leitwolf durfte stets zuerst speisen. Für die nachfolgenden Tiere war Schnelligkeit gefragt. So wurden hastig große Stücke der Beute abgerissen und hinunter geschlungen. Das Schlingen der Nahrung kann beim Hund bis heute beobachtet werden. Ein Hund kaut seine Nahrung nicht genüsslich, bevor er sie abschluckt. Dementsprechend fehlen seinem Gebiss auch die großflächigen Backenmahlzähne, wie sie der Pflanzenfresser besitzt. Das Gebiss des Hundes ist mit seinen langen Fangzähnen und schmalen Kauflächen auch heute noch das eines Raubtieres, wie einst bei seinem Stammvater dem Grauwolf.
Flexibilität in der Ernährung
Teile der erlegten Beute, die nach dem Mahl übrig blieben, wurden vergraben und zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervor geholt. Verwestes Fleisch bereitet dem Hund auch heute keine Probleme. Durch eine größtmögliche Flexibilität in seiner Ernährung sicherte sich der Wolf sein Überleben, so dass auch immer wieder ein Ausweichen auf pflanzliche Kost beobachtet werden konnte. Die Teile der pflanzlichen Kost entstammten hierbei vor allem dem Magen-Darm-Trakt der Beutetiere, die zumeist reine Pflanzenfresser waren. Diese sekundäre Aufnahme der pflanzlichen Nahrung machte dem Wolf die Verwertung der vorverdauten Pflanzenteile erst möglich. Der kurze Darm des Fleischfressers hat Probleme mit einer Verdauung großer Mengen an Getreide. Er kann keine Energie aus diesen Ballaststoffen ziehen und die Verdauung anderer Nährstoffe wird behindert.
Fleisch als Hauptnahrungsbestandteil
Wie beim Wolf ist auch für den Hund das Fleisch der hauptsächliche Energielieferant, der ihm wertvolle Eiweiße, Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe liefert,. Ergänzt werden muss das Fleisch durch Kalziumlieferanten wie Knochen oder auch Knorpel. Das im Blut des Beutetiers enthaltene Salz muss bei einer BARF Mahlzeit durch Elekrolyte und Salze ergänzt werden. Ein pflanzlicher Anteil Ballaststoffe wie Gemüse, Obst oder Kräuterteile sind wichtig für eine gut funktionierende Verdauung und die Ernährung der gesunden Darmflora des Hundes. Zur Aufnahme und Verwertung der fettlöslichen Vitamine muss die Mahlzeit des Hundes ausreichend Fett enthalten. Wird vorwiegend sehr mageres Fleisch verwendet kann die Nahrung mit kaltgepresstem Leinöl ideal ergänz werden. So wird der Hund artgerecht und gesund nach dem Vorbild seines Stammesvaters dem Wolf ernährt.