BARF bei Nierenerkrankungen

BARF bei Nierenerkrankungen

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Die Nieren- zwei kleine Organe mit einer großen Aufgabe. Im gesunden Zustand agieren sie als zentrales Filterorgan welches den Blutdruck und die Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe regelt. Jede Niere besteht aus tausenden kleiner Filtereinheiten, den sogenannten Nephronen, in denen winzige Gefäßknäulchen (Tubuli und Glomerula) verlaufen. Hier werden alle Giftstoffe und überschüssige Abfallprodukte aus dem Blut in den Harn gefiltert und mit ihm ausgeschieden. Je nach Konzentrierung des Harns wird mehr oder weniger viel Wasser zurück gewonnen, wodurch der Blutdruck gesteigert oder gesenkt wird. So regelt die Niere auch das Gleichgewicht der Mineralsalze im Körper und ist zudem an der Steuerung der roten Blutzellbildung beteiligt.

Bei Erkrankung oder im zunehmenden Alter des Tieres können die Fähigkeiten der Nieren nachlassen. Akute Entzündungen oder kurzweilige Infekte werden dabei meist gut kompensiert und heilen in der Regel vollständig. Degenerative Erkrankungen bei denen Nierengewebe zerstört und abgebaut wird, sind hingegen nicht heilbar. In solchen Fällen können lediglich die Symptome der Niereninsuffizienz gelindert und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden.

Symptome der Niereninsuffizienz

Klassisch verläuft die chronische Niereninsuffizienz in vier Stufen.

Zu Beginn besteht das Latenzstadium, in dem keine Symptome auftreten und auch keine veränderten Werte festzustellen sind. Es folgt die Stufe der vollen Kompensation, welche erst ab einer Zerstörung von 50% des Nierengewebes auftritt. Symptome zeigen sich durch vermehrtes Trinken und einen gesteigerten Harnabsatz.

Das dritte Stadium ist die kompensierte Retention, bei der veränderte Blut- und Harnwerte messbar sind. Das Tier ist müde, trinkt viel, setzt viel Harn ab und zeigt einen veränderten Appetit. Typisch sind auch Durchfall und Erbrechen. Final kommt es zur dekompensierten Retention, in der alle Symptome sich stark verstärken. Hinzu kommen Blutarmut, Ostitis, Diabetes, Geschwüre und eine Urämie

Die richtige BARF Diät

Da die Symptome einer Niereninsuffizienz sich erst in einem sehr späten Stadium bemerkbar machen, ist eine sofortige Umstellung der Ernährung essentiell. Eine sehr wichtige Aufgabe der Ernährung ist eine Senkung des zentralen Blutdrucks, wodurch die Nieren weniger stark durchblutet werden. Dies gibt dem Organ die Chance sich zu regenerieren und hält die Zerstörung des Gewebes in Grenzen. Weiterhin kennzeichnet eine Nierendiät die Reduzierung aller nierenpflichtigen Stoffe, wodurch eine Anflutung giftiger Stoffwechselprodukte vermieden wird. Die ausreichende Energieaufnahme des Tieres wird durch hochwertige nichtproteinhaltige Energiequellen gesichert. Der Proteingehalt einer BARF-Nierendiät muss moderat gehalten sein und darf nur aus sehr hochwertigen Proteinquellen stammen. Das Tier sollte mit hochwertigem, frischem Muskelfleisch wie magerem Rind oder Huhn ernährt werden. Da der Eiweißgehalt moderat gehalten werden muss, wird die BARF Mahlzeit zu 50 Prozent mit einer hochwertigen Kohlenhydratquelle ergänzt, so dass das Tier weniger tierisches Protein verstoffwechseln muss.

Natrium und Phosphor sind zu reduzieren und der Kaliumgehalt sollte ausgewogen sein. Aus diesem Grund sollten auf dem Speiseplan des Vierbeiners keine Innereien und keine Knochen stehen. Zu bevorzugen sind schwefelhaltige Komponenten wie Fisch, Obst und Gemüse. Auch einige Kräuterzusätze können sich positiv auf die Nierenerkrankung auswirken. So verringern Brennesseln den Gehalt von Kreatinin und Weißdorn fördert Herzaktivität und Durchblutung. Harntreibend wirken sich Petersilie und Löwenzahn aus, wodurch die Nierenfunktion gefördert wird.